Prof. Dr. Joachim Doebler - European Modules
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erasmus-projekt "european modules"

Die Einführung eines europäischen Binnenmarktes mit dem Ziel der Freizügigkeit von Kapital, Waren, Personen und Dienstleistungen ist mit ökonomischen, politischen und sozialen Umbrüchen verbunden. Diese machen es erforderlich, sich im gesellschaftlichen und sozialstaatlichen Kontext sowohl über universelle soziale Schutz- und Grundrechte als auch über Standards sozialer Dienste zu verständigen. Die europäische Integration wirft zudem Fragen auf, die Wechselwirkungen zwischen sozialen Sicherungssystemen, aber auch die Konvergenz national unterschiedlich entfalteter Wohlfahrtsregime mit je eigenen Traditionsbeständen, institutionellen Strukturen und sozial-integrativen Potentialen betreffen.

In diesem Kontext gehört eine europäische "Zeitdiagnose" Sozialer Arbeit, die Antworten gibt auf die Frage nach der künftigen Zielsetzung und Leistungsfähigkeit sozialer Professionen, zu den zentralen Aufgaben. Ausgehend von einer Vielfalt an konzeptionellen Ansätzen, beruflichen Praxen und Ausbildungsstrukturen müssen sich Lehrende und Praktiker den gesellschaftlichen und fachlichen Herausforderungen kritisch stellen, um eigene Handlungsstrategien für ein "Soziales Europa" zu entwickeln. Ansätze dazu gibt es in einer Reihe thematischer und institutioneller Netzwerke, in denen Bildungseinrichtungen, (Berufs)Verbände und Gemeinschaftsinitiativen transnational kooperieren.

Projekten, wie den mit SOCRATES-Mitteln geförderten "European Modules", kommt hierbei eine Brückenkopf- Funktion zu. In ihm haben sich Vertreter mehrerer europäischer Hochschulen zusammengeschlossen, um länderübergreifend Ausbildungsmodule und Lehrmaterialien zur Sozialpolitik und Sozialarbeit zu entwickeln, die zugleich als Schlüsselelemente in den Bezugsrahmen einer "europäisierten" Sozialarbeiterausbildung aufgenommen werden können. Mit diesen Modulen sollen die Herausforderungen der Gobalisierung angenommen, das Verständnis für transnationale Dimensionen der Sozialpolitik erleichtert, wechselseitige innovative Anstöße gegeben, der fachliche Austausch unterstützt sowie die Mobilität von Studenten und Lehrenden gefördert werden.

Voraussetzung hierfür ist die Implementation der Module in die Curricula der beteiligten Partnereinrichtungen oder - in einem erweiterten Kontext - ihre Nutzung durch Einrichtungen und Personen, die sich mit Fragen der europäischen Sozialordnung auseinandersetzen. Dies erfolgt zum einen in regem Studierenden-Austausch vor allem zwischen den Hochschulen Aarhus, Preston und Joensuu. Zum anderen werden die Optionen der Kurzzeitdozentur genutzt, um die Studienangebote der Partnerhochschulen durch Gastvorträge und internationale Seminare (open lectures) zu bereichern. Die Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel hat in dem Euromodul-Verbund die besondere Aufgabe übernommen, die Verfügbarkeit und den Transfer der Module durch ein internetgestütztes Informationssystem sicherzustellen. Mit technischer Unterstützung des Rechenzentrums wurde eine konzeptionell, inhaltlich und optisch attraktive Plattform entwickelt, von der die den Ausbildungsmodulen zugrunde liegenden Studienpapiere per Internet-Zugriff benutzerfreundlich abgerufen werden können.

Bislang umfaßt das Euromodul-Archiv gut 70 Beiträge zur Sozialpolitik, zur Sozialarbeit und zum Dritten Sektor. Alle Materialien sind englischsprachig; sie werden zum kostenlosen download zu Verfügung gestellt. Dabei richtet sich das Angebot an unterschiedliche Zielgruppen:
(1) An die Lehrenden der im Projekt kooperierenden Hochschulen, denen das Netz eine rasche Verfügbarkeit der Module bei gleichzeitiger Aktualität garantiert.
(2) An Studierende, die über das Internet Zugriff auf aktuelle Materialien haben und sich gezielt auf Studienaufenthalte im Rahmen von Austauschprogrammen vorbereiten können.
(3) An Interessierte, denen über die "European Modules" ein Archiv mit einführenden und gut lesbaren Studienpapieren zugänglich gemacht wird.
(4) An externe Autoren, die ihre Beiträge zur europäischen Sozialpolitik außerhalb der Printmedien einem breiten Interessentenkreis zur Verfügung stellen wollen.

Publikationen:

    Multimedia an den Hochschulen, hrsg. vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (1999), S.21

    J.Hampson, J.Washington, J.Döbler, V.Jonasen and M. Lindstrøm: European modules: how to disseminate teaching materials via the Internet?, in: New technology in the human services, Vol 12, Nos.3/4 (1999), S.29-37

    Joachim Döbler: Europäische Sozialarbeiterausbildung virtuell, in: standpunkt : sozial. hamburger forum für soziale arbeit 1 (2000), S.62-68

Präsentationen:
    HUSITA conference "Social Services in the Information Society" by Morten Lindstøm, (Budapest, 29.8.-1.9.99)

    Experten-Kolloquium "Stand und Perspektiven der Sozialinformatik" der Deutschen Gesellschaft für Sozialarbeit, (FH Fulda, 26.6.2000)

    75.Deutscher Fürsorgetag "Europa sozial gestalten", (CCH Hamburg,14.11.-16.11.2000)

    Bundeskongress Soziale Arbeit, AG 9: Europäisch Forschen, Lehren, Studieren und Vernetzen, (Universität Mainz, 21.09.2001)


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